„Erkennt man einen Menschen nicht an dem, was er sagt, sondern an der Atmosphäre, die durch seine Gegenwart erzeugt wird?" Sonntagsfrage, SZ-Magazin vom 25. Oktober 2020
​​​​​​​- finde ich eine vielseitige Frage.
Dagegen könnte ich wie folgt argumentieren…
Was ist im Grunde die Definition für die Atmosphäre, die durch die eigene Gegenwart erzeugt wird?
Ich fange erst mal an mit der Gegenwart überhaupt. Die Gegenwart, behaupte ich von Haupte her, dauert ca. 5 Minuten und verändert sich durchgehend: die Luft der Umgebung, das Licht, aber auch meine Gestikulation, mein Denken und die Ereignisse.
Die Stimmung, die ich in dem Moment habe, verändert sich ebenso ununterbrochen, denn ich reagiere, reflektiere, beobachte, analysiere, wachse schlussendlich als Person.
Mit diesen Wandlungen verändert sich meine Wahrnehmung kontinuierlich, sie ist also abhängig von einem Moment, in dem extrem viele Faktoren zusammen kommen.
Zusätzlich zu dem, was in der Gegenwart alles zusammen kommt, habe ich meine eigene Geschichte aus der Kindheit, geprägt von Eltern und Verwandten, von Umgebung, Klima und von dem politischen System, in dem ich aufwuchs.
… und so geht es nicht nur mir. Ich vermute, so geht es vielen Menschen.
Dazu finde ich das Zitat von Arthur Schopenhauer „Aphorismen zur Lebensweisheit “Bei gleicher Umgebung lebt doch jeder in einer anderen Welt.“ passend. Fazit, jede:r hat seine eigene Gegenwart, keine:r kann so die Realität/ Wirklichkeit erkennen.
Das heisst also, dass die Atmosphäre, die durch eigene Gegenwart erzeugt wird, auch von jeder/jedem individuell wahrgenommen wird und von der wirklichen Realität abweichen kann.
Als nächstes kommt meine Argumentation zur Sprache und zum Gedankengut. Wie ich denke, so spreche ich und so erzeuge ich eine Atmosphäre der eigenen Gegenwart.
Allerdings braucht es eine gewisse Zeit um zu verstehen, ob das, was ich sage mit meinem Handeln überein stimmt oder nicht.
Deshalb können zum Beispiel, meiner Meinung nach, toxische Menschen das Vertrauen Anderer so schnell gewinnen, um diese dann zu missbrauchen.
Lernt man so einen toxischen Menschen zuerst kennen, spricht man mit ihm zur Beginn der Beziehung, bekommt man den Eindruck, einem charismatischen Menschen zu begegnen, der sehr gut reden kann und einen damit bezaubert, um ans Vertrauen des Anderen zu gelingen. Doch dann, aus mangelndem Selbstvertrauen, Gewissen und Empathie, spielt so ein toxischer Mensch mit dem Gewissen Anderer, um eigene Leere zu fühlen und von seiner eigener Misere zu fliehen. Und weil es für Menschen mit Gewissen unvorstellbar ist, gewissenlos zu handeln, können gewissenlose toxische Menschen das Vertrauen anderer missbrauchen.
An was erkennt man denn einen Menschen?
Die Wirklichkeit erkennt ein Mensch nur in Bruchteilen der Sekunde. Das ist der erste Eindruck, der mit der Zeit zum Bauchgefühl/ Intuition wird.
Der erste Eindruck wäre ja die wahrhaftige Realität, in der man die Atmosphäre, die durch die Gegenwart des Menschen erzeugt wird auch erkennbar ist.
Deshalb ist es so wichtig also auf eigenes Bauchgefühl hören und dem ersten Eindruck vertrauen.
Meine kleine Analyse möchte ich mit den Worten des Architekten Peter Zumthor aus seinem Buch „Atmosphären“, dessen Lebenswerk und seine philosophischen Ansichten mir sehr nah ist, abschliessen:
„Ein Begriff dazu ist die Atmosphäre. Wir kennen das ja alle: Wir sehen einen Menschen und haben einen ersten Eindruck von ihm. […] Ein bisschen ist es für mich so auch mit der Architektur. Ich komme in ein Gebäude, sehe einen Raum und bekomme die Atmosphäre mit und in Sekundenbruchteilen habe ich ein Gefühl für das, was ist.
Atmosphäre spricht die emotionale Wahrnehmung an, das ist die Wahrnehmung, die unglaublich rasch funktioniert, die wir Menschen offenbar haben, um zu überleben.
Wir werden ja nicht jedesmal, in jeder Situation irgendwie lang denken wollen, ob uns das gefällt oder nicht, ob wir davon springen müssen oder nicht. Da ist etwas in uns, das uns sofort viel sagt.“
Einen Menschen erkennt man beim ersten Eindruck.
Und mein Hunger erkenne ich grad beim Knurren meines Bauchs
22 März 2020
"Ein jegliches hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: 
geboren werden hat seine Zeit, sterben hat seine Zeit;
pflanzen hat seine Zeit, ausreissen, was gepflanzt ist, hat seine Zeit.
Unsere Gesellschaft, meiner sehr subjektiven Meinung nach, funktioniert wie ein einzelner Mensch:
Jedem wird immer wieder eine Chance gegeben etwas bei sich zu verändern, sich zu wandeln.
Z. B. wenn man eine Erkältung bekommt, so ist es wie ein Impuls vom eigenen Körper zu betrachten: “Bleib daheim, fahr Deine Aktivität runter, ruhe Dich aus."
Hört man nicht drauf, wird diese Erkältung zu einer chronischen oder sie geht zwar vorbei, doch irgendeine andere Krankheit tritt auf.
Ähnlich funktioniert es auch, wenn eigene Schmerzen auf mentalem Ebene ignoriert werden.
Daher, meiner sehr subjektiven Meinung nach, kommen Allergien oder andere ätzende Krankheiten, die nicht unbedingt tödlich sind, jedoch die Lebensqualität erheblich einschränken können.
Werden solche Anzeichen gekonnt weiter ignoriert, wird der Leidensdruck jedes Mal grösser 
Bis es dann schwer sein wird, alles weiter zu ignorieren.
Bis es zu einem Muss kommt sich mit sich selbst auseinander zu setzten.
CODIV-19 ist für mich solch ein Leidensdruck, der grad ein deutliches Zeichen setzt über die Ignoranz und Selbstherrlichkeit nachzudenken.
Jetzige Situation zeigt diese einmalige Chance auf, die nun so greifbar ist.
Vor COVID-19 hiess es doch, es ist nicht möglich Flugverkehr zu stoppen?
Vor COVID-19 war es unvorstellbar für einige Grosskonzerne, keine weiteren Autos mit Fossilienenergiemotoren herzustellen.
Vor COVID-19 hiess es, es wäre unmöglich Kreuzfahrtschiffszahl zu minimieren.
Doch auf einmal geht alles!!
Dadurch wird auf einmal plötzlich sichtbar, was so eine Homo Sapiens Expansion in der Natur einrichten kann.
Dieser Virus zeigt deutlich auf, dass Religion, Gender, Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder Rang in der Gesellschaft keine Immunität bescheren - all das hilft nicht dagegen. All das zählt nicht.
Wer zählt - allein und einzig Menschen und ihre Menschlichkeit
Menschlichkeit und Empathie, Zusammenhalt und gegenseitige Unterstützung - das alles, was heute die Gesellschaft in ihrer Hektik, Ignoranz und Narzissmus komplett ausgeblendet hat, wird jetzt plötzlich gesellschaftsbezogen überlebensrelevant.
Warum brauchen wir erst so einen hohen Leidensdruck, damit wir endlich innehalten und das Umdenken starten?
„Gegenüber jeder Aktion steht eine gleichwertige und entgegengesetzte Reaktion.“ Issac Newton
Vor 5 Jahren habe ich einen Menschen kennen gelernt, der infolge mein enger Freund geworden ist.
Er hat mir wiederum Jemanden vorgestellt, dank dessen Methode ich an die Wurzel meiner Miseren gelang und die Veränderungen in mir selbst anpackte.
Eine der Veränderungen in meinen Lebensansichten hatte direkt mit dem Allerwertvollsten zu tun, was ich habe: mit der Lebensenergie und somit mit meiner eigenen Lebenszeit.
Irgendwie dünkt‘s mir verstanden zu haben, dass ich nur einmal lebe und in jedem Moment kann es mir Zack-Bum, TOT! - passieren.
Dadurch stellte sich bei mir eine grosse Frage ein: wie gehe ich eigentlich mit meiner Lebenszeit um?
Es wäre an dieser Stelle sinnvoll zu erwähnen, dass ich zu dem Zeitpunkt, also vor 5 Jahren, viele Freunde und Bekannte hatte. Sehr viel! So viel, dass jedes Wochenende, jeder Abend unter der Woche voll war mit jeglichen Treffen. Und wenn nicht, zog ich mir viele TV-Serien rein - „Hercules Poirot“, „Sex and the City“, Miss Marple mit Margaret Rutherford, sowie fast alle alten Filme aus meiner Kindheit und Jugend. 
Nur für einen Menschen wollte ich keine Zeit nehmen.
Die ersten Veränderungen traten ein, als ich mir die Frage dann selbst beantwortet habe, merkte ich, dass ich … richtig! keine Zeit für mich selbst hatte und so fröhlich von mir weg rannte.
Aber als ich es kapierte!
Ab da fingen meine Spaziergänge in die Tägermoosallee bis hinter Gottlieben an. 
Bei jedem Wetter.
So fuhr ich mit dem Velo, statt in den grossen Edeka mit dem Auto zu fahren, jeden Freitag und Samstag auf den Markt einkaufen und merkte den Qualitätsunterschied. Nein, nicht nur an den Produkten, sondern auch an der Stimmung und Behaglichkeit.
An den Gesprächen mit den Verkäufern und Verkäuferinnen und an den Verkaufs-Flirts, Small-Talks und einfach an den kleinen Geschichten, den ich zuhörte.
Meine Essgewohnheiten änderten sich auch, ich kochte nun viel mehr für mich, entdeckte, was mir schmeckt und was nicht.
Und, Oh, Halleluja! Von Heute auf Morgen hab ich aufgehört zu rauchen... Klingt fast nach ein braves Mädle, gell?
Auf der anderen Seite schrumpfte mein Freundeskreis rasant, da ich keine Lust mehr hatte, so oft irgendwohin zu fahren und jemanden zu besuchen. Ich habe gemerkt, dass ich die einzige war, die versucht hat, etwas aufrecht zu erhalten, was nicht mehr oder sogar gar nicht existierte - Freundschaften und Beziehungen.
Wie ist es mir dabei ergangen? 
Beschissen!
Damn Angst hatte ich, dass ich, wenn es so weiter geht, irgendwann mal alleine bleibe. 
Was auch eingetreten war.
Ich zweifelte an meiner Beziehungsfähigkeit zu anderen Menschen.
Es war schrecklich.
Aber nur kurz.
Denn in dem Moment habe ich mir die Möglichkeit frei geschaufelt, einen Menschen kennen zu lernen, der mir mehrere Jahrzehnte entgangen war.
Eine wunderbare Dame, die erfrischende Witze macht, spannend schreiben und vorzüglich handskizzieren und noch vieles vieles mehr kann … Ich habe eine Chance bekommen, mich kennen zu lernen.
Die nutzte ich dann auch.
Und meine Angst, alleine zu bleiben, hat sich in Luft aufgelöst, denn seit dem ich es verstand, meine Lebenszeit und Energie wert zu schätzen, kamen in mein Leben andere Menschen, die ebenso ihre eigene Lebenszeit und Energie wert zu schätzen wussten.
Und so ist es bis heute noch.
Mir ist bewusst geworden, dass jede so kleine Korrektur tief an den eigenen Wurzeln zu einer gewaltigen Folge-Reaktion führt, die dann eine Veränderung bei jeder noch so unbedeutenden Lebenseinstellung einsetzt, wie ein Lawineneffekt.
Mit der Zeit kam auch eine Erkenntnis, dass mich nicht mein Job definiert, sondern das, was ich mit Freude tue, was mich erfüllt, meine Talente und mein Können sind.
Aber das ist eine andere Geschichte …
„Eure Vernunft und eure Leidenschaft sind wie Ruder und Segel eurer seefahrenden Seele. 
Wenn entweder euer Segel reisst oder euer Ruder bricht, dann treibt ihr hilflos umher oder ihr liegt mitten im Ozean fest.“
Khalil Gibran „Der Prophet“ - von „Vernunft und Leidenschaft“
„Ich bin überhaupt nicht neidisch, kann keinen Neid empfinden.“ - sprachen zu mir zwei Menschen, die sich nicht kennen, die in zwei unterschiedlichen Ländern leben und die beide komplett gegensätzliche Lebensstile pflegen.
„Wenn Du keinen Neid empfindest, bist doch nicht konkurrenzfähig, denn eine gesunde Portion Neid gehört zu einem selbstbestimmten menschlichen Wesen dazu und dient dafür, dass der Mensch sich persönlich weiter entwickelt“ - versuchte ich zu argumentieren.
Eine kurze Zeit später dachte ich an diese Diskussionen zurück und erinnerte mich an meine Gedanken zum Neid vor 10 Jahren. Ich habe sehr oft von meinen Eltern, aber auch von unser grossen Familie, gesagt bekommen, dass der Neid beschämend wäre, weil er mich zu einem schlechten Menschen macht und weil ich dadurch anderen Menschen schade. „Wer vernünftig ist, der empfindet keinen Neid, Du bist doch ein vernünftiges Mädel?“ - hörte ich oft von meiner Lehrerin in der Schule.
Es war ein Prozess bei mir, der viele Jahrzehnte in meinem Leben dauerte, bis ich mich von dem Stigma „Neid ist Tabu“ und der dadurch entstandenen Scham, Angst und Unsicherheit befreit habe.
Bei solch einer Stigmatisierung von Neid, der ich in meiner Kindheit und Jugendzeit unterlag, konnte ich nur wenig reflektieren, wo das Gefühl her kommt; wieso ist es da, wie gehe ich damit um und was lerne ich für mich daraus?
Was ich dabei gelernt habe war, den Neid zu vermeiden und somit „vernünftig“ zu sein.

„[…] Denn wenn die Vernunft allein herrscht, ist ihre Macht einengend […] „
Genau diese übertriebene unnatürliche Vernunft, die den Neid mieden lies, führte dazu, dass ich mich komplett hinterfragte und einen übertriebenen Selbstzweifel hatte. Denn der Neid ging nicht weg, nur weil ich ihn ignorierte, sondern setzte sich fest ab, wie eine Art Doppelboden in einer Tasche, der mit schweren Steinen gefüllt ist, und mich runter zog mit seinem Gewicht. Ab und an kam der Neid spontan zum Vorschein und verursachte Peinlichkeiten und noch mehr Schamgefühle bei mir in Situationen, in denen man es gar nicht vermutet. Meine Unsicherheit versuchte ich mit übertriebener Leidenschaft am Autofahren, ständig auf der Achse zu sein und Partner zu wechseln zu maskieren.
„[…] und ist die Leidenschaft ungezügelt, so brennt sie bis zur Selbstzerstörung.“
Neid ist ein Gefühl, weder schlecht noch gut, sondern ist dazu da, damit ich mich spüre, beobachte, verstehe und als Person weiter entwickle. Genauso wie alle anderen Gefühle, die dem gleichen Zweck dienen können.
Erst seit ich die Etiquette „Neid ist schlecht“ aus meinem Kopf weg räumte, seit ich die Grenzen „Gut“ und „Schlecht“ abschaffte, weiss ich nun das Gefühl zu schätzen und damit umzugehen.
Ich lasse den Neid zu, lebe ihn in mir aus, beobachte und analysiere, was er mir sagen will und wandle die Energie, die das Gefühl mir gegeben hat, in eine sinnvolle Handlung um.
Somit gibt es immer weniger Situationen, in denen Neid unerwartet auf die Oberfläche drängt, denn ich „verausgabe“ gerne mit meinem Handeln das Gefühl so, dass am Ende nichts davon übrig bleibt.
„[…] Daher lasst eure Seele die Vernunft auf die Höhe der Leidenschaft erheben, auf dass sie singen kann;
Und lasst sie eure Leidenschaft mit Vernunft lenken, damit eure Leidenschaft täglich von Neuem zum Leben erwacht und sich wie der Phönix aus ihrer Asche aufschwingt.“
„ In fliessendem Wasser kann man sein eigenes Bild nicht sehen, wohl aber in ruhendem Wasser. Nur wer selber ruhig bleibt, kann zur Ruhestätte all dessen werden, was Ruhe sucht.“ Laotse
Hektik.
Besonderes während der Weihnachtszeit, Jede:r versucht alles soweit vor dem Jahresende abzuschliessen.
Laufende Deadlines, viele Termine, Online-Konferenzen.
Jede:r eilt irgendwohin: Geschenke kaufen, Pakete zur Post bringen, Daheim ausmisten, sich noch für dies und jenes entschieden, dort und hier noch zur Ende planen und und und …
Warum eigentlich?
Gibt es da ein Unterschied zwischen dem 27. Dezember und 1. Januar?
So betrachtet, schon, weil  2020 und 2021 zwei unterschiedliche Jahre sind.
Doch für mich warst das dann schon.
Das sind beide Tage als Zeitrahmen.
Beide tragen 24 Stunden Lebenszeit in sich.
Beide sind winterlich hier in Mitteleuropa.
Und bei den beiden ist es immer noch nicht sicher, ob sie bei einem Menschen eintreten werden.
Wenn dem so ist, wieso so eine Hektik?
Von der anderen Seite gesehen, was macht diese dauerhafte Hektik mit mir eigentlich?
An sich ist der Stress etwas positives, wie alles andere, solange es sich im gesunden Rahmen hält:
-gesunder Egoismus gibt uns einen Hinweis, erst sich selbst zu verstehen, dann die anderen.
-ein gesundes Mass an Zweifel an sich selbst führt zu einer konkurrenzfähigen Entwicklung der eigenen Persönlichkeit
-ein Stück gesunder Narzissmus hält eine Verbindung zum Selbstwertgefühl und fragt ab, wie hoch dieses gegenwärtig ist
-gesunder Stress lässt uns auf Hochtouren arbeiten und aussergewöhnlichen Leistungen bringen
-gesundes Mass in der Ernährung unterstützt unsere Verdauungsorgane und somit bleiben sie gesund.
Ein Übermass ist nichts anderes als Völlerei, behaupte ich einfach hier.
„Findest du Honig, so iss davon, so viel dir genug ist, dass du nicht zu satt wirst und speiest ihn aus.“
Und die Völlerei hat ha eine Eigenschaft: sie macht keinen Unterschied, ob es jetzt ein Übermass an Alkohol, Essen, Drogen, oder aber Arbeitsstress, Egoismus oder Narzissmus.
Beim Stress fährt der Körper auf Hochtouren, mit Hochdruck, die Aufgaben aus.
Das ist gut so, ebenso wie sich danach ausreichend auszuruhen und Energie zu tanken.
Hört aber der Stress nicht auf, „gewöhnt“ sich der Körper dran und sagt sich: „So, jetzt ist es Dein normaler Zustand.“
Was aber danach passiert, kann man anhand der Drogenabhängigkeit erklären. Um den „Kick“ zu bekommen - ein Arbeitsstress ist ja auch so ein Kick, nur nicht dadurch, dass man was sich spritzen/schlucken muss, sondern auf mentaler Ebene - braucht man dann eine grössere und grössere Dosis, die jederzeit letal werden kann.
Der Organismus kann nicht runterfahren, sich erholen und fährt sich irgendwann unerwartet gewzungenermassen herunter. Danach ist entweder aus für immer oder aus mit schweren Folgen.
Was bei so einem Übermass noch passiert ist etwas, was keine(r) so deutlich merkt.
Man verliert sich selbst, denn es bleibt keine Zeit mehr, dem eigenen Körper, den Gefühlen und Empfindungen in Form von Müdigkeit oder Einsamkeit zuzuhören und zu verstehen, woher sie kommen.
Da man sich einfach in einem fliessendem Stress befindet:
-bei übertriebenem Egoismus schadet man sich selbst durch die eigene Grandiösität und somit den anderen.
-ein Übermass an Selbstzweifel lähmt und macht handlungsunfähig, da eigene Fehler als Weltuntergang voller Schamgefühl wahrgenommen werden, sodass es nur schwer ist, dazu zu stehen.
-übertriebener Narzissmus lässt Empathie verschwinden und macht gewissenlos, somit toxisch.
-ständiger Stress auf der Arbeit senkt die Leistungsfähigkeit und führt zu Depressionen und Burnout.
Aber irgendwie ist es total okay, dass man zu viel arbeitet, es wird toleriert in der heutigen Gesellschaft, dass man jegliche Überstunden schiebt. Darüber können sogar ganze Abende in der Diskussion verbracht werden, wer mehr gearbeitet hat, wer mehr Überstunden hat.
Das ist so, wie mit den hohen Mieten und dem Stolz darauf, wo man sich eine teuere Wohnung leisten kann,in einer grösseren Stadt, wo diese eh schon knapp und übertrieben teuer sind.
Warum?
Ich habe da einen Verdacht, dass es sich dabei immer noch um einst denselben handelt - um Selbstmitleid.
Weil es einfacher ist, als für einen Moment inne zu halten und sich dafür zu entscheiden nicht mehr zu rennen.
Abschliessen möchte ich mit einem Gedicht von Dorothee Sölle „Wenn ich ganz still bin“, das ich von einer Freundin bekommen habe, deren Freundschaft ich sehr schätze:
Wenn ich ganz still bin, kann ich von meinem Bett aus das Meer rauschen hören.
Es genügt aber nicht, ganz still zu sein,
ich muss auch meine Gedanken vom Land abziehen.
Es genügt nicht, die Gedanken vom Festland abzuziehen,
ich muss auch das Atmen dem Meer anpassen,
weil ich beim Einatmen weniger höre.
Es genügt nicht, den Atem dem Meer anpassen,
ich muss auch Händen und Füssen die Ungeduld nehmen.
Es genügt nicht, Hände und Füsse zu besänftigen,
ich muss auch die Bilder von mir weggeben.
Es genügt nicht, die Bilder wegzugeben,
ich muss auch das Müssen lassen.
Es genügt nicht, das Müssen zu lassen,
solange ich das ich nicht verlasse.
Es genügt nicht, das ich zu lassen, ich lerne das Fallen.
Es genügt nicht, zu fallen, aber während ich falle und mir entsinke, höre ich auf, das Meer zu suchen,
weil das Meer nun vor der Küste heraufgekommen,
in mein Zimmer getreten, um mich ist.
Wenn ich ganz still bin.
“Look for people who are passionate, strong and happy. "  Julian Turovskiy
Look for people who are passionate, strong and happy.
They are like the stars - you won't see them until you lift your head up.
And when you drown your eyes in a star's milk - you know that they are countless.
Look for your people.
They're also terrified and in a lot of pain. They also have dark days, errors and failures. But they are willing to go through the fear, they influence the course of events, set the pace of life. They have something better, something worse. They are not jealous and do not complain. They greet with gratitude all the gifts of fate and love themselves when the luck smiles to them.
Look for true and honest people that will not hide the anger and the tears behind hypocrisy and a grin. They say what they think. Sometimes unpleasant, sometimes it strikes right in the heart... But honestly. Not because of the anger, but because of love.
Look for the people who rejoice sincerely, laugh loudly and freely, melodious and infectious. Who do not hide and do not hesitate to have fun.
Look for those who can love forever.
Look for those who are waiting for your love.
Look for those with whom you will merge the two lakes and get the sea as a result.
Look for those who have a lot of life inside of them.
Look for voiced and juicy ones, with a smile and wrinkles.
Look for them in the parks and on the stages, sad and funny, small and large.
They are like little children, they go through life with faith in goodness, but see everything, of course.
They see black and white, but live for the yellow, red, blue ...
Look for them. All you have to do is raise your head up.
„Unsere Sprache nimmt einen grossen Einfluss auf unsere Gedanken und vice versa.“
Vor 2-3 Jahren setzte ich mich intensiv mit meiner eigenen Kommunikation auseinander. Ich wollte verstehen, was für mich eine klare Sprache ausmacht, wo sind meine eigenen Grenzen und wie stecke ich sie ab, damit sie nicht überschritten werden und keiner sich dabei blossgestellt fühlt.
Bei meiner Recherche stiess ich auf das Neuro-Linguistische Programm (NLP) und auf das Konzept von Marshall Rosenberg der gewaltfreien Kommunikation (GFK). Das GFK-Konzept an sich fand ich spannend, weil es um Empathie, Beobachtung, das Verstehen von Gefühlen und Bedürfnissen geht.
Bedenken hatte ich dann sowohl bei NLP als auch bei GFK sobald es darum ging, wie man RICHTIG kommuniziert, da das „Richtige“ für mich nach Eintrainieren klang, somit unnatürlich und gestellt erschien.
Dadurch, denke ich, wäre dann eine spontane schwierige Situationen mit solchen Konzepten eher schwierig zu bewältigen, denn man kann ja die Z-Milliarden Situationsarten nicht voraussagen, um darauf vorbereitet zu sein.
Also fehlt mir in der Umsetzung beider Konzepte an Spontanität und Leichtigkeit.
So kam ich darauf, dass alles im Kopf anfängt bei den Gedanken. Auch Spontanität. Je nach dem, wie meine Gedanken strukturiert oder chaotisch sind, so spreche ich dann auch.
Und je nach dem wie weit ich mir meiner Gedanken und den daraus folgenden Emotionen und Gefühle bewusst bin, kann ich meine Sprache lenken.
Dadurch verstand ich, mir selbst zuhören und ab da öffnete sich für mich die Welt des Zwischenmenschlichen und des zwischen den Zeilen.
Es braucht nicht viel, um einen Menschen wirklich kennen zu lernen - ihm beim Sprechen richtig zuhören - also Empathie, somit ein Stück seines Vertrauens gewinnen, um weiter emphatisch zu handeln.
Aber ist es wirklich so, dass unsere Sprache einen grossen Einfluss auf unsere Gedanken nimmt? Ist es nicht so, dass der Gedanke vor dem Sprechen da ist?
Der Gedanke ist, in der Tat, schneller in unserem Kopf angekommen, als die Sprache es tut. Doch, sobald ich meine Gedanken ausspreche, die Art und Weise, wie ich sie ausspreche, könnte ich die Gedanken meiner Mitmenschen, sowie deren Gedankengang beeinflussen.
Also stimmt schon so, dass sowohl die Sprache unsere Gedanken beeinflusst, als auch Gedanken unsere Sprache beeinflussen und entweder uns zu den Schöpfern oder zu den Zerstörern verwandeln.

[…] Begegnet ihr eurem Freund auf der Strasse oder auf dem Marktplatz, dann soll der Geist in euch eure Lippen bewegen und eure Zunge leiten. Lasst die Stimme in eurer Stimme  zum Ohr seines Ohrs sprechen. Denn seine Seele wird die Wahrheit eures Herzens bewahren, so wie man sich an den Geschmack des Weins erinnert, Wenn seine Farbe vergessen und das Gefäss nicht mehr ist.“ Khalil Gibran „Der Prophet“ - Vom Reden.

Für mich stellt sich nun die Frage, über die ich intensiver nachdenken mag:
Wenn die Sprache zu einer Waffe gegen Andere werden kann, können dann meine eigenen Gedanken Waffen gegen mich selbst werden?

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